Weine aus der Domaine Denis & Didier Larue
Ja, manchmal ist es gut, der eigenen Spürnase zu vertrauen auf dem Weg zu "neuem Glück". Als ich anlässlich der "Grands Jours des Bourgognes" einige Weissweine aus den Jahrgängen 2011 und 2012 der Domaine Larue aus Saint-Aubin in der südlichen Côte de Beaune verkostet hatte, wusste ich sofort: Diese Weisswein-Lagen sind die perfekte Abrundung unseres Sortiments an grossen Chardonnay Produzenten in der Côte de Beaune, und die "Handschrift" von Denis und Didier Larue passt perfekt zu unserer Wein-Philosophie: erstklassige Terroir-Weine in Saint-Aubin 1er Cru und Puligny-Montrachet, blitzsaubere Vinifikation, magistrale Reinheit in der Frucht, je nach Appellation dezente oder expressive Mineralität, keine jugendlichen "Blender" sondern finessenreiche "Langstreckenläufer", die jedoch auch schon in ihrer Jugend viel Struktur zeigen und Trinkfreude bereiten.
Die Weine sind das Eine, der Winzer das Andere: Zusammen mit einem befreundeten Burgunder-Kenner (Zweitmeinung ist immer gut) habe ich für den nächsten Morgen sofort einen Termin bei Didier Larue vereinbart, damit wir noch einmal in Ruhe seine Weissweine degustieren und uns mit ihm über seine Domaine, die Lagen und ihre Weinphilosophie austauschen konnten. Nach einer weiteren einstündigen Degustationsrunde, war mir klar, diese Weine müssen wir unseren Kundinnen und Kunden anbieten können. Didier ist für die Vinifikation und Kommerzialisation der Weine, sein älterer Bruder Denis für die Arbeit im Rebberg zuständig. Mit der Mitarbeit von Bruno, dem Sohn von Denis, ist seit einigen Jahren auch bereits eine nachhaltige Zukunft der Domaine Larue gesichert.
Alle Weissweine sind während 10-12 Monaten im Barrique (feinkörnige Allier-Eiche, schwach geröstet, 20% neues Holz) ausgebaut, abgefüllt mit einer leichten Filtration je nach Jahrgang. Mit den Weinen der Domaine Larue befinden wir uns auf einem Qualitätsniveau knapp hinter der "Weisswein-Legende" von Saint-Aubin, Olivier Lamy, nur kosten die Weine von Larue nicht einmal die Hälfte!
Exklusivvertrieb in der Schweiz durch VINSmotions.
- Saint-Aubin 1er Cru En Montceau: nach Süden gerichtete Lage auf einer Höhe von 300m, tonig-kalkiger Boden, 43 Aren, Rebstöcke von 1963 und 2000, nur in gebrauchten Barriques ausgebaut. Degustation: Aromatik von Agrumen und ein wenig Anis in der Nase; mittleres Volumen im Gaumen, Säure gut eingewoben, ausgewogen, harmonisch; mittlere Länge; hohes Trinkvergnügen.
- Saint-Aubin 1er Cru Murgers des Dents de Chien: im Süden der Appellation Saint-Aubin an der Grenze zu Puligny-Montrachet unweit von Le Montrachet, fünf Parzellen auf einer Höhe von 340m nach Süden gerichtet, auf sehr kalkigem Boden, 1.12 ha, Rebstöcke von 1946/1964/1972/1990/1997, ca. 8000 Fl.; Degustation: noch etwas verschlossen, mineralische Noten, citronné im Gaumen, viel Finesse, sehr langer Abgang; beeindruckend; braucht noch 3-5 Jahre zur vollen Entfaltung.
- Saint-Aubin 1er Cru En Remilly: süd-exponierte Lage, an der Grenze zu Chassagne-Montrachet unweit von Le Montrachet, auf 300 m ü. M., sehr kalkhaltiger Boden (pierres blanches), 36 Aaren, Rebstöcke von 1989, Ausbau in Allier Eiche während 10 Monaten; Degustation: komplexe Nase, Zitrusfrüchte, frisch, schöne Fülle im Gaumen, klare Linie, lang anhaltender Abgang.
- Puligny-Montrachet Le Trezin: eines der besten Village Terroir in der Gemeinde, oberhalb der 1er Cru Lagen in bester Exposition, auf magerem Boden mit vielen kleinen Kalksteinen, die mit Fossilien durchsetzt sind; Degustation: sehr ausdrucksvoll in der Nase, viel Finesse und Komplexität im Gaumen, die Transparenz des Terroirs ist perfekt; erstaunlich was die nur 10-15-jährigen Rebstöcke (Jahresertrag 3000-4000 Fl.) bereits hergeben, eine wahre Delikatesse!
- Puligny-Montrachet 1er Cru La Garenne: in der Nähe des Weilers Blagny, vier Parzellen auf 330m, kalkreicher Unterboden, magerer Oberboden gemischt aus hellen Kalksteinen (Muschelkalk mit Fossilien), 60 Aren, Rebstöcke von 1946/1950/1963/1975, Degustation: in der Nase erinnert der Wein an einen Riesling mit sehr viel Mineralität, La Garenne ist sozusagen der "grosse Bruder" von Murgers des Dents de Chien, weisser Pfirsich und fleurs blanches, Holz super diskret integriert, füllig aber trotzdem elegant im Gaumen, endet in einem präzisen und lang anhaltenden Abgang; florale Noten (Lindenblüten) in der Rückaromatik - ein Klassewein!